Das Telefon klingelt, am anderen Ende der Leitung ein Unbekannter mit einem verlockenden Angebot: ein besserer Job, mit mehr Verantwortung und höherem Gehalt. Headhunter – auch Personalberater oder Personalvermittler genannt – sind ständig auf der Suche nach den klügsten Köpfen, um sie abzuwerben und an andere Unternehmen zu vermitteln. Haben sie Erfolg, kassieren sie zum Teil Honorare im fünfstelligen Bereich.
Marc Hammer, 28, arbeitet für das Headhunting-Unternehmen "division one" in Stuttgart. Er interessiert sich für Technologien und digitale Themen und vermittelt daher vor allem IT-Führungskräfte, die bereits in sehr gut bezahlten Jobs arbeiten. Die Herausforderung für ihn: ihr Vertrauen gewinnen und ein Angebot vorlegen, das sie nicht ausschlagen können.
Sich selbst und seinem Team unterstellt Marc Hammer den Leitsatz: "Wir kommen an jeden ran." Ein ehrgeiziges Ziel, denn der Markt ist eng. Die IT-Branche leidet unter einem Fachkräftemangel – es gibt nur wenige sehr gut qualifizierte Menschen, aber viele unbesetzte Stellen.
Für seinen Job benötige er gute Menschenkenntnis, sagt Marc Hammer. Er müsse sich innerhalb von nur einer Stunde ein komplettes Bild der Kandidatin oder des Kandidaten machen und entscheiden, ob die Person die oder der Richtige für die Position ist. Dabei sei die Persönlichkeit mittlerweile entscheidender als Fähigkeiten und Kenntnisse.
Mit welchen Tricks kommen Headhunter in Kontakt mit Chefinnen und Chefs? Wie gewinnt Marc Hammer das Vertrauen von Führungskräften, die teilweise doppelt so alt sind wie er? Wie sollte man bei einer Gehaltsverhandlung vorgehen? Und können Frauen durch seine Vermittlung am Ende mehr verdienen?
Über diese und weitere Fragen haben wir mit ihm gesprochen.
Quellen:
BDU-Studie "Personalberatung in Deutschland 2019": https://www.gkm-recruitment.com/wp-content/uploads/Studie-Personalberatung-in-Deutschland-2019-web.pdf