Valery Tscheplanowa ist eine der großen deutschen Schauspielerinnen. Sie kam als Kind aus der damaligen Sowjetunion nach Kiel. Ein Gespräch über die Frauen in ihrer Familie, das Leben im Kommunismus und das Schweigen der Russen.
Im Herbst 2023 stellte die Film- und Theaterschauspielerin Valery Tscheplanowa ihren ersten Roman vor: »Das Pferd im Brunnen«. Die Reaktionen auf das in Teilen autobiografische Buch waren überschwänglich.
Tscheplanowa kam 1980 im russischen Kasan zur Welt und verbrachte ihre frühe Kindheit in der Sowjetunion. Mit acht siedelte sie zusammen mit ihrer Mutter nach Deutschland über. 2017 wurde sie zur Schauspielerin des Jahres gewählt, tritt regelmäßig in Kino- und Fernsehfilmen auf.
Im Podcast »Moreno+1« spricht Host Juan Moreno mit Valery Tscheplanowa über das komplizierte Verhältnis zu ihrem Geburtsland. »Die schiere Größe Russlands, die vielen unterschiedlichen Kulturen, die vielen Ethnien diesem Land so zusetzen, das alles könnte dazu führen, dass dieses Land irgendwann einfach zerbricht«, so Tscheplanowa. Das sei in ihren Augen eine mögliche Lösung für die Spannungen im Land. Hoffnung auf eine baldige politische Änderung schöpft sie aus ihren Gesprächen mit jungen Russen. »Bei den älteren Russen allerdings, tue ich mich mit dieser Hoffnung schwer«.